Vorteile des Muskelaufbaus bei Jugendlichen
- Vorbeugung von Haltungsschäden
Durch gezieltes Krafttraining wird der Halte- und Stützapparat des Körpers gefestigt. Die Haltung im Alltag verbessert sich und Rückenschmerzen kann schon im Jugendalter vorgebeugt werden. Laut einer Studie der Universität Saarbrücken mit 1000 Probanden leiden mittlerweile schon ca. 70% der Jugendlichen unter Beschwerden durch Hohlkreuz, Rundrücken und hängende Schultern. Hierbei kann Muskelaufbautraining helfen diesen Symptomen vorzubeugen oder zu lindern bzw. zu beseitigen.
- Ausgleich muskulärer Dysbalancen
Wer durch andere Sportarten immer wieder die selben Muskelgruppen trainiert, leidet mit der Zeit unter unterschiedlich ausgeprägter Muskulatur. Nicht umsonst gehört Krafttraining zu jedem Trainingsplan von Profisportlern. Sei es beim Fußball, Tennis Basketball, Schwimmen usw.. Die Profis bauen dadurch nicht nur die Muskulatur weiter auf, welche sie für ihre Sportart benötigen, sondern vor allem auch die restliche Muskulatur, um sich immer weiter zu verbessern.
- Stärkung der Knochen
Krafttraining kann die Knochendichte erhöhen und damit Osteoporose vorbeugen.
- Ausnutzung der hohen Hormonkonzentration
In keinem anderen Alter ist die Konzentration von Wachstumshormonen und Testosteron (vor allem bei Männern), so hoch wie in der Pubertät. Das richtige Training kann bei Jugendlichen zu besseren und schnelleren Ergebnissen führen, als es bei Erwachsenen der Fall ist.
- Ausgleich zum Alltag
Der menschliche Körper ist nicht dazu geschaffen nur zu sitzen. Gerade heutzutage haben Jugendliche immer weniger Bewegung im Alltag. Deshalb wird mittlerweile immer wieder betont, wie wichtig ausreichende Bewegung ist. Hierbei kann gezieltes Muskelaufbautraining, genauso wie viele andere Sportarten, eine willkommene Abwechslung darstellen.
- Verbesserung des Wohlbefindens
Durch die sportliche Belastung kommt es zur vermehrten Ausschüttung von Endorphinen. Dies ist kann zu einer Verbesserung der Laune und Stimmung beitragen.
- Aggressionsabbau
Wer sich regelmäßig im Sport auspowert, hat weniger Zeit auf dumme Gedanken zu kommen. Muskelaufbau kann ein gutes Ventil darstellen, um Aggressionen abzubauen. Gerade in der Pubertät stauen sich oft Emotionen an, welche durch regelmäßiges Training abgebaut werden können.
Wer sich jedoch kritisch mit dem Thema Muskelaufbau bei Jugendlichen auseinander setzen will, kommt nicht umher, sich auch mit den Risiken auseinander zu setzen.
Risiken des Muskelaufbaus bei Jugendlichen
- Das Wachstum ist noch nicht abgeschlossen
Die Wachstumsfugen sind in jungen Jahren noch nicht geschlossen und damit das Längenwachstum der Knochen noch nicht abgeschlossen. Daher sind die Knochen und das Gewebe um sie herum, verletzungsanfälliger als bei Erwachsenen. Es gilt, vor allem als Jugendlicher auf eine korrekte Übungsausführung zu achten. Ebenso sollte die Intensität zu Beginn der Trainingskarriere noch nicht zu hoch ausfallen.
- Ergebnisse brauchen Zeit
Gerade als Jugendlicher neigt man dazu, falsche Vorstellungen bezüglich der Ergebnisse des Muskelaufbautrainings zu haben. Es handelt sich beim Krafttraining um einen langsamen Prozess. Wer in seinem Fitnessstudio die durchtrainierten Sportler und ihre Körper betrachtet, vergisst leicht, dass dazu oft jahrelanges, konsequentes Training und viel Disziplin von Nöten ist. Vorzeigbare Ergebnisse erreicht man nun mal nicht innerhalb von ein paar Wochen. Wer das nicht verinnerlicht, läuft schnell Gefahr, zu illegalen Mitteln zu greifen. Im Kraftsport, wie auch bei allen anderen Bereichen des Lebens, gilt: Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.
Empfehlungen
Das richtige Training entscheidet über Erfolg und Misserfolg des Muskelaufbautrainings bei Jugendlichen. Nachfolgend eine kleine Tabelle als grober Richtwert für das richtige Training im jeweiligen Alter.
- Unter 14 Jahre
Höchstens Training mit dem eigenen Körpergewicht; ansonsten mehr allgemeiner Sport;
- 14-16 Jahre
Auch hier wäre Training mit dem eigenen Körpergewicht am sinnvollsten und gesündesten. Wer jedoch nicht auf Hanteltraining verzichten will, sollte Zug- und Druckbelastungen möglichst vermeiden und die Intensität niedrig halten; es sollte mit möglichst wenig Gewicht und vielen ( 15-25 ) Wiederholungen trainiert werden; die korrekte Übungsausführung steht wie immer an oberster Stelle;
- 16 Jahre und älter
Es kann guten Gewissens mit gezieltem Krafttraining begonnen werden, allerdings sollte die Intensität nur nach und nach gesteigert werden; viel hilft nicht gleich viel; auf eine korrekte Übungsausführung sollte wie immer großer Wert gelegt werden; man sollte auf seinen Körper hören, und es zu Beginn der Trainingskarriere nicht übertreiben;
Wer mit Gewichten trainiert, sollte am besten auch viel mit freien Gewichten, also mit Hanteln, arbeiten. Dadurch wird neben der Stärkung der Muskeln auch die Koordination geschult. Dies ist für Jugendliche von großer Bedeutung.
Fazit
Der Fitnesstrend und allem voran der Trend zum gezielten Muskelaufbau, kennt keine Altersgrenze. Und das ist auch gut so. Auch Jugendliche bewegen sich im Alltag immer weniger, und verbringen ihre Zeit oft mehr vor dem Bildschirm, als draußen. Wer sich an ein paar Richtlinien hält, kann schon im Jugendalter damit beginnen, einen gesunden und athletischen Körper zu formen. Man sollte jedoch nicht übers Ziel hinausschießen, und sich darüber bewusst sein, dass man sein gewünschtes Ziel nicht von heute auf morgen erreichen kann.
Hört immer auf euren Körper und übertreibt es am Anfang nicht gleich, dann kann eigentlich nichts schief gehen und der Traumkörper kann kommen.