Muskelaufbau und Frauen. Kaum ein anderes Thema im Bodybuilding-Bereich ist mit so vielen Vorurteilen behaftet, und bei kaum einem Thema schwirrt mehr gefährliches Halbwissen durch die Köpfe der Menschen. Mit diesem Beitrag will ich heute mal ein wenig Klarheit in dieses Thema bringen.
Warum sollten auch auch Frauen Muskelaufbau betreiben?
Dafür gibt es mehrere Gründe. Zum einen ist eine gute ausgeprägte Muskulatur der Gesundheit zuträglich. Wer eine gut ausgeprägte Rücken- und Rumpfmuskulatur hat, leidet seltener unter Rückenschmerzen. Es kann Bandscheibenvorfällen vorbeugen und verbessert die Haltung im Alltag.
Ein weiter Vorteil ist die Erhöhung des Kaloriengrundumsatzes. Je mehr Muskelmasse man hat, desto mehr Energie, in Form von Kalorien, wird im Ruhezustand verbrannt. 1 kg Muskeln verbrauchen zirka 100 kcal (=Kilokalorien) innerhalb von 24 Stunden. Das bedeutet, dass man pro Jahr, durch nur 1 kg zusätzliche Muskelmasse, ca. 36.500 kcal mehr verbrennt. Wohl gemerkt im Ruhezustand. Wenn man bedenkt, dass man ca. 7000 kcal einsparen muss, um 1 kg Fett abzubauen, wird schnell klar, wie eine gesunde Portion an Muskelmasse die Gewichtsabnahme Unterstützen kann. Durch 1 kg zusätzliche Muskelmasse kann man, rein rechnerisch, also über 5 kg Fett pro Jahr verlieren.
Frauen und Muskeln: Wirkt das nicht zu Maskulin?
Klares NEIN. Die Bilder, die vielen Menschen im Kopf herumschwirren, wenn sie an Frauen und Muskelaufbau denken, sind allesamt in die Kategorie Steroid-/Anabolikamissbrauch einzuordnen. Frauen fehlt das zum Muskelaufbau so wichtige Testosteron. Der Testosteronspiegel von Frauen ist einfach zu niedrig um Berge von Muskeln aufzubauen.
Muskelbepackte Frauen, die ein maskulines Gesicht aufweisen, und nur noch anhand ihrer Brustimplantate auf den ersten Blick als Frauen zu identifizieren sind, greifen fast ausnahmslos zu Steroiden. Auf natürliche Art und Weise ist es Frauen eben nicht möglich, sich wirklich massige Muskeln anzutrainieren.
Greift man aber nicht zu Hormonen, könne Frauen so schwer und viel Muskelaufbau betreiben wie der Körper hergibt. Die Muskelmasse erhöht sich zwar, die Frauen sehen allerdings einfach nur straff und durchtrainiert aus.
Was spricht gegen Muskelaufbau bei Frauen?
NICHTS. Genau des Gegenteil ist der Fall. Wer einen straffen, gutaussehenden, sportlich-durchtrainierten Körper sein eigen nennen will, sollte auch als Frau nicht davor zurückschrecken Muskelaufbau zu betreiben. Und für den unwahrscheinlichen Fall, dass man, für den eigenen Geschmack, doch mal zu viel Muskeln in einer bestimmten Körperregion aufgebaut hat, trainiert man diesen Bereich einfach mal ein paar Wochen nicht, und die Muskeln bilden sich wieder zurück. Man bzw. Frau hat also nichts zu verlieren, sondern lediglich etwas zu gewinnen.
Sollten Frauen einen anderen Trainingsplan befolgen als Männer?
Auch hier wieder ein klares NEIN. Der Mythos, dass Frauen nach anderen Trainingsplänen trainieren sollten als Männer ist nicht länger aufrecht zu erhalten. Das Training von Frauen sollte sich nicht vom Training der Männer unterscheiden. Extra Trainingspläne für Frauen sind eine reine Marketingstrategie.
Klar kann es vorkommen, dass Frauen einer bestimmten Körperregion mehr Beachtung schenken wollen. Dann kann man für diesen Bereich einfach 1-2 zusätzliche Übungen einstreuen. Das Grundgerüst an Übungen sollte und muss sich bei Männern und Frauen allerdings nicht unterscheiden.
Fazit
Habt keine Angst schwer zu trainieren. Baut, auf saubere Art und Weise, Muskeln auf so gut ihr könnt. Ihr werdet belohnt durch einen strafferen, sportlicheren Körper, ein gesteigertes Selbstvertrauen und vieles mehr. Ihr werdet es auf keinen Fall bereuen.
Eure Ines